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Aktuelles aus den Spitälern

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Spitäler Schaffhausen: ein kräftezehrendes Jahr 2020

06.05.21
Hinter den Spitälern Schaffhausen liegt ein aussergewöhnliches Geschäftsjahr. Kurz nachdem das neue Führungsteam mit Arend Wilpshaar, Dr. med. Markus Eberhard und Jürg Rahm die operative Leitung der Spitäler Schaffhausen übernommen hatte, galt es auf eine bis anhin noch nie da gewesene Situation zu reagieren, die Corona-Pandemie. Die Auswirkungen der Pandemie hatten und haben noch immer Einfluss auf alle Bereiche der Spitäler Schaffhausen. Gleichzeitig mussten aber auch laufende Projekte, wie zum Beispiel der Neu- und Umbau des Kantonsspitals, sowie neue Projekte umgesetzt und aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen antizipiert werden, um auch zukünftig die Gesundheitsversorgung in der Region Schaffhausen sicherzustellen.
Auch die finanziellen Auswirkungen der Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns waren für die Spitäler Schaffhausen erheblich. Erfreulich ist, dass die Schaffhauser Regierung und der Kantonsrat bereits frühzeitig einen Schadenausgleich zugesichert haben.
Am Jahresende resultierte – ohne Ausgleichszahlung des Kantons – ein Betriebsertrag von 198,8 Millionen Franken. Dank des Stabilisationsbeitrags seitens Kanton (gemäss Rahmenkontrakt) ergibt sich schliesslich ein Betriebsertrag von 213,2 sowie ein Jahresergebnis von 6,8 Millionen Franken und eine EBITDA-Marge von 8,0 Prozent.

Mit 10 743 stationären Patientenaustritten und 74 065 ambulanten Behandlungsfällen liegt die Anzahl Patientinnen und Patienten, die sich im 2020 bei den Spitälern Schaffhausen behandeln liessen unter dem Vorjahreswert. Dies ist eine direkte Folge des seitens Bund verordneten Verbots von nicht dringenden Operationen und Behandlungen im Frühjahr und des Engpasses infolge der zweiten Welle gegen Ende Jahr.
 

2020     2019
CHF 213.2 Mio. 
  (inkl. Ausgleichszahlung  
des Kantons SH) 
Betriebsertrag   CHF 207.9 Mio.
CHF 6.8 Mio.  Jahresergebnis   CHF 8.2 Mio.
10'743  Austritte stationär   11'245
74'065  Austritte ambulant   78'071
8.0%   EBITDAR-Wert   10.2%
1681    Anzahl Mitarbeitende     1596


Grosser Einsatz aller Mitarbeitenden
Der Neu- und Umbau des Kantonsspitals Schaffhausen ist 2019 stetig vorangetrieben worden. In den Prozess waren zahlreiche Mitarbeitende involviert. Neben diesem Grossprojekt waren auch die Vorbereitungen zur exklusiven Zusammenarbeit mit den Ärzteteams der ZeniT AG und von orthopaedie.sh, die strategische Entwicklung der Psychiatrischen Dienste oder das Auftreten von antibiotikaresistenten Bakterien, VRE, mit grossem Aufwand verbunden.

Nach dem Rücktritt von Spitaldirektor Daniel Lüscher stand das letzte Quartal 2019 ganz im Zeichen einer Neuformierung der operativen Unternehmensführung. Der Spitalrat hat mit Arend Wilpshaar, Dr. med. Markus Eberhard und Jürg Rahm ein bewährtes und eingespieltes Führungsteam gewählt, das sowohl mit der Institution, dem laufenden Betrieb als auch mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen vertraut ist.

Die Spitäler Schaffhausen waren im Jahr 2019 Arbeitsort für rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten des Kantonsspitals, des Psychiatriezentrums Breitenau sowie des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes. Sie alle haben im vergangenen Jahr grosses Engagement zugunsten der Patientinnen und Patienten geleistet, wofür wir uns herzlich bedanken. 

Aktuelle Herausforderungen und bauliche Erneuerung
Eine Herausforderung ist die noch Ende 2019 durch den Kantonsrat beschlossene strukturelle Lohnerhöhung von 2,75%. Sie muss ab dem Jahr 2021 vollständig durch die Spitäler Schaffhausen getragen werden. Dies ist darum problematisch, weil die Behandlungspreise durch Verträge mit den Versicherern fixiert sind und somit höhere Lohnkosten nur durch betriebliche Einsparungen oder durch eine Mengenausweitung aufgefangen werden können. Entsprechende vorbereitende Schritte zur Kosteneindämmung sind im Gang.

Am 18. März 2020, wurde der Betrieb der Spitäler Schaffhausen aufgrund des Coronavirus (SARS-CoV-2) gemäss Vorgaben des Bundes auf die pandemische Versorgung sowie auf dringende Notfälle umgestellt. In der Folge müssen die Spitäler Schaffhausen ab diesem Datum mit wirtschaftlichen Einbussen von monatlich mindestens 11 Millionen Franken rechnen. Seit dem 27. April 2020 findet eine schrittweise, kontrollierte Rückkehr in den Normalbetrieb statt, wobei weiterhin auch die Versorgung von Corona-Verdachtsfällen sowie an Covid-19 erkrankten Patienten sichergestellt werden muss.

Die effektive finanzielle Dimension lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht konkretisieren und ist abhängig davon, wie sich die Situation entwickelt. Ebenso ist der Umgang mit diesen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie unklar. Erste Gespräche mit dem Kanton haben diesbezüglich stattgefunden. Der Kanton erwartet, dass der Bund und die Versicherer sich an den ungedeckten Kosten in geeigneter Form beteiligen.

Bauliche Erneuerung des Kantonsspitals
Anfang 2020 wurde das Vorprojekt zur baulichen Erneuerung des Kantonsspitals Schaffhausen durch den Generalplaner auf Basis des Wettbewerbprojekts abgeschlossen. Im Auftrag der Spitäler Schaffhausen wurde es danach durch Dritte überprüft. Anschliessend entstand eine plausibilisierte, auf das aktuelle Betriebskonzept abgestimmte Kostenschätzung. Diese liegt (inkl. Reserven) bei etwas über 270 Millionen Franken.

Basierend auf diesem Gesamtbild haben die Spitäler Schaffhausen eine Standortbestimmung bezüglich Bau, Betrieb, Wirtschaftlichkeit und finanzieller Tragbarkeit vorgenommen. Daraus resultiert, dass die Finanzierbarkeit der baulichen Erneuerung im vorliegenden Umfang derzeit nicht gegeben ist und das Vorprojekt – mit dem Ziel eines neuen Kostendachs von 240 Millionen Franken (inkl. Reserve) – überarbeitet werden soll. Die Baueingabe war ursprünglich im zweiten Quartal 2020 vorgesehen und verzögert sich nun voraussichtlich bis ins vierte Quartal 2020.

Geschäftsbericht und Finanz- und Leistungsbericht 2020
Hier finden Sie den umfassenden Geschäftsbericht und den ausführlichen Finanz- und Leistungsbericht 2020.

 

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